Cool oder doch staubtrocken? Wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Standortmanager beim LBIH aus?
Wer bei diesem Beruf an „staubtrocken“ denkt, der liegt definitiv
falsch. Mein Tätigkeitsfeld beim LBIH ist sehr abwechslungsreich – kein
Tag ist wie der andere.
Was bedeutet das konkret?
Der rote Faden meiner Arbeit ist es, geeignete Gebäudeflächen zu
organisieren und für das Land Hessen anzumieten. Rund um diese
Herausforderung eröffnet sich eine breite Palette an Aufgaben: Sie
reicht von der Projektkoordination und -steuerung über die Erarbeitung
von Standortkonzepten bis hin zur Koordination und Abstimmung mit allen
Projektbeteiligten. Damit stehen sowohl Phasen der konzentrierten
Einzelarbeit, zum Beispiel für planerische Tätigkeiten, aber auch der
engen Zusammenarbeit im Team auf der Tagesordnung.
Das Stichwort „Teamarbeit“ möchte ich gerne aufgreifen. Viele
Projekte erfordern heute mehr denn je die Zusammenarbeit von Personen
mit unterschiedlichen Professionen. Welche Berufe umfasst Ihr
Projektteam und welche Vorteile bringt die interdisziplinäre
Zusammenarbeit mit sich?
Im Bereich Standortmanagement arbeiten Architekt*innen,
Bauingenieur*innen, Jurist*innen sowie Planer*innen und
Immobilienfachleute Hand in Hand. Ihre Expertise fließt in verschiedene
Teilaufgaben ein, sodass komplexe Sachverhalte zügig gelöst werden
können. Diese interdisziplinäre Arbeit birgt natürlich auch für mich
persönlich die Chance zur Weiterentwicklung: Neue Kenntnisse und
Erfahrungen haben meinen Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand
hinaus erweitert.
Könnten Sie mir verraten, welche Ihrer Kompetenzen Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit besonders zugutekommen?
Spontan kommen mir da das Einfühlungsvermögen aber auch die
Kommunikation in den Sinn. In unserem Beruf geht es ja stets darum, ganz
individuelle Lösungen zu erarbeiten und dabei auszuloten: Wo liegen die
Belange aller Akteure? Wie funktioniert das zwischenmenschliche
Miteinander am besten? Ein Patentrezept für unsere Projekte gibt es
nicht – die maßgeschneiderten Lösungen verlangen stets einen
empathischen und intensiven Dialog.
Sie haben es bereits erwähnt, Ihr Aufgabenfeld umfasst unter
anderem die Projektkoordination und -steuerung öffentlicher
Unterbringungsprojekte in Hessen. Auf welches Projekt in Ihrem Portfolio
sind Sie besonders stolz?
Ich möchte an dieser Stelle nicht ein einzelnes Projekt herausheben,
sondern die Vielfalt unseres Portfolios betonen, die besonders reizvoll
ist. Von der Vogelschutzwarte über ein Gericht bis hin zu einer
Asservatenstelle – jedes Projekt ist einzigartig und hat seine eigenen
Klippen und Erfolgsmomente.
Standortmanager müssen heute und in Zukunft offen für Neues sein. Was hat sich am Aufgabenfeld des Standortmanagers geändert?
Neue Arbeitsplatzlösungen gewinnen auch in der öffentlichen
Verwaltung an Bedeutung. Wenn im Standortmanagement Nutzungskonzepte
erarbeitet werden, verschiebt sich daher der Fokus vom Status quo - also
etwa Zellenbüros - immer stärker hin zu zukünftigen
Nutzungsmöglichkeiten und Bedarfen. Dieser Prozess kann nicht nur die
Flexibilität und Effizienz, sondern auch die Attraktivität von
dienstlichen Liegenschaften erhöhen.
Sie haben beim LBIH das technische Referendariat mit Erfolg abgeschlossen. Was macht die Führungskräfte-Ausbildung für Sie aus?
Nach meiner Tätigkeit in einem Architekturbüro hat das technische
Referendariat meinen fachlichen und beruflichen Horizont noch einmal
immens erweitert. Was die Ausbildung konkret für mich auszeichnet? Die
vielfältigen Einblicke in verschiedene Bereiche der Landesverwaltung,
das Networking sowie das umfassende Fach- und Praxiswissen. Darüber
hinaus möchte ich das Engagement der vielen Führungskräfte betonen, die
sich auf den verschiedensten Ebenen der Verwaltung für das technische
Referendariat stark machen und es aktiv mitprägen. Sie sehen, ich komme
fast ein wenig ins Schwärmen – die Führungskräfte-Ausbildung beim LBIH
kann ich voller Überzeugung weiterempfehlen.
Nach Ihrem technischen Referendariat haben Sie sich mit dem
Standortmanagement für ein eher ausgefallenes Tätigkeitsfeld
entschieden. Warum ist es ausgerechnet dieser Bereich geworden, und
nicht etwa ganz klassisch der Hochbau?
Was mich vom ersten Moment an gereizt hat, ist die Vielfalt der
Aufgaben. Von der Erarbeitung von Standortkonzepten über die
Koordination aller Projektbeteiligten bis hin zum Vertragscontrolling –
das Aufgabenspektrum ist herausfordernd und spannend zugleich. Außerdem
gibt es für mich einen „weichen Faktor“, der einen Unterschied zum
klassischen Hochbau ausmacht: Im Standortmanagement ist die Projektdauer
oft kürzer, sodass sich auch vergleichsweise schnell die Früchte der
Arbeit zeigen.
Um einen „weichen Faktor“ geht es auch bei unserer nächsten Frage. Wie würden Sie das Arbeitsklima beim LBIH beschreiben?
In meinen Augen haben wir ein sehr offenes und freundliches
Arbeitsklima, das geprägt ist von Wohlbefinden und ganz Alltäglichem,
wie fachlichen Hilfestellungen und persönlichen Gesprächen am Rande.
Zugleich verspüre ich eine sehr große Wertschätzung von Seiten der
Vorgesetzten. Die Mischung macht's – für mich ist sie die Grundlage für
eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Das Stichwort Arbeitsklima ist ja oft verknüpft mit dem Thema
„Work-Life-Balance“: Wie können Sie beim LBIH Karriere und Privatleben
in Einklang bringen?
Ich schätze die flexible und individuelle Arbeitszeitgestaltung beim
LBIH sehr. Die Gleitzeitregelung ermöglicht mir, Beruf und Privatleben
gut unter einen Hut zu bringen. Ohne Frage trägt die Zeitsouveränität
auch dazu bei, dass ich arbeitsintensive Phasen gut bewältigen kann und
mir zugleich Spielräume beim Freizeitausgleich offenstehen. Besonders
schön finde ich aber, dass ich meine Tätigkeit jeden Tag aufs Neue als
spannend und wertvoll empfinde. Schließlich darf man nicht
unterschätzen, welchen Einfluss die Sinnfrage im Job auf das
Wohlbefinden hat. In meinem Beruf kann ich etwas bewegen!